Das St. Josephs Kinderheim

Zum Beispiel Felicitas

Sie ist schwer aidskrank und kam im FrĂĽhjahr 2010 in das Waisenhaus. Sie ist neun Jahre alt und ein ganz besonderes Kind.

Lehrer und Schwestern wurden auf sie aufmerksam, weil sie wochenlang nicht zur Schule kam. Felicitas’ ältere Schwester erzählte in der Schule, dass sie sehr krank sei, nicht genug zu essen habe und ihre Mutter meist nicht zu Hause sei. Drei Lehrerinnen fanden sie schließlich in ihrer Hütte, nur noch Haut und Knochen von ständigem Erbrechen und Durchfall. Die Mutter wurde ausfindig gemacht und gab die Erlaubnis, das Mädchen nach Loreto zu bringen. Dem Tode näher als dem Leben kam Felicitas zunächst ins Krankenhaus, wo man sie auf die Beine brachte und die nötigen Medikamente zur Behandlung der Aids-Erkrankung einstellte.

Zu Ostern hatte sich Felicitas so weit erholt, dass sie dass sie die Osterfeier mitmachen konnte und im Osternachtgottesdienst getauft werden konnte. Sr. Julia berichtet: „Mit ihrer brennenden Kerze in der Hand strahlte sie die Anwesenden an. Man sah, dass Gott ihr ein neues Leben geschenkt hatte.“

Heute hat sie sich gut erholt, geht zur Schule und spielt mit den anderen Kindern.

Jedes der rund vierzig Kinder hat so seine eigene, meist tragische,  Geschichte und findet im St. Josephs Kinderheim von Sr. Julia endlich einen Ort der Sicherheit und Geborgenheit.

Die Kinder

Zur Zeit hat das Kinderheim 40 Kinder im Alter zwischen 10 Monaten und 21 Jahren

  • 7 Kleinkinder
  • 25 Grundschulkinder
  • 4 SekundarschĂĽler
  • 4 Mädchen zur weiteren Ausbildung ( 1 Lehrerin, 2 Sekretärinnen, 1 Studentin)

Geschichte

Das St. Josephs Kinderheim hat in 1985 bescheiden angefangen. Sr. Julia und die anderen Dominikanerinnen versuchten, armen Kindern zu helfen, die durch die HIV und AIDS Pandemie ihre Eltern verloren hatten. Zuerst sandte Sr. Julia einige dieser Kinder auf die Makumbi Mission bei Harare, oder ins Kinderheim nach Amaweni in Kwekwe. Es war ein Notbehelf, weil keine Räumlichkeiten da waren um die Kinder aufzunehmen.

Deshalb begann Sr. Julia damit, einige Räumlichkeiten der früheren Taubstummenschule zu renovieren.

Seitdem ist das Heim beständig gewachsen und schon bald wurden die wenigen Schlafräume zu eng.

Der Neubau

Mit der Unterstützung eines Weihbischofs aus Paderborn, eines Rotary-Clubs aus Reutlingen und der Aktion ‚Sternstunden’ des Bayerischen Rundfunks gelang es dann im Jahr 2009 einen Neubau zu errichten, in dem die Kinder sich nun aufhalten und spielen können und der auch Räume zum Essen und Lernen bietet. Alles dies musste vorher im Freien stattfinden.

Die Einweihung des neuen Hauses war im Herbst 2009 ein groĂźes Fest.